2001 - Odyssee im Cyberspace: Wege und Irrwege der Informationstechnik
FIfF

Jahrestagung: Bremen, 28. - 30. September 2001


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 Radio Bremen - Hörspiele im Juli

01.07.2001, 17.05 - 18.30 Uhr - RB 2
Krieg der Welten
von H.G. Wells
Bearbeitung: Howard Koch/Klaus Schöning
Regie: Orsen Welles/Klaus Schöning
WDR 1977

08.07.2001, 17.05 - 18.15 Uhr - RB 2
Fahrenheit 451
von Ray Bradbury
Aus dem Amerikanischen von Fritz Güttinger
Bearbeitung: Steffen Birnbaum, Christian Hussel,Wolfgang Zander
Regie: Holger Rink
MDR 1994

15.07.2001, 17.05 - 19.00 Uhr - RB 2
Demolition
nach dem Roman "The demolished man" von Alfred Bester
Bearbeitung: Ulrich Gerhardt, Klaus Krüger, Hans-Ulrich Minke, Friedrich Scholz und Ursula Starck
Regie: Ulrich Gerhardt
RIAS/BR/WDR 1973

22.07.2001, 17.05 - 18.15 Uhr - RB 2
Science Fixion
von Peter Jacobi
Regie: Manfred Marchfelder
RB 1979

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Sonntag, 01.07.2001, 17.05-18.30 Uhr
Science-fiction I
Krieg der Welten
Hörspiel von H.G. Wells
Bearbeitung: Howard Koch/Klaus Schöning
Übersetzung: Robert Schnorr


Am 30. Oktober 1938 wurde von der amerikanischen Rundfunkgesellschaft CBS in der Regie von Orson Welles ein Hörspiel gesendet, das in exemplarischer und extremer Weise die Möglichkeit demonstrierte, mit Hilfe des Radios Realität und Fiktion zu verwischen. Eine Wiederholung des Hörspiels "The War of the Worlds" in den USA im Jahre 1971 führte, wie berichtet wird, erneut zu panikartigen Reaktionen vor allem der Autoradiohörer. Autor Howard Koch über das Zustandekommen des spektakulären amerikanischen Hörspiels: "Eines Tages wurde mir ein kurzer Roman übergeben - H.G. Wells' Krieg der Welten - mit der Anweisung, ihn in der Form von Nachrichtensendungen zu dramatisieren. Während ich die Geschichte las, die in England spielte und in herkömmlicher Erzählform geschrieben war, wurde mir klar, daß ich praktisch nur die Idee einer Marsmenscheninvasion und die Beschreibung ihres Äußeren und ihrer Maschinen verwenden konnte. ...Zwischen neun Uhr abends New Yorker Zeit und der Frühe des nächsten Tages flüchteten Männer, Frauen und Kinder in Dutzenden von Städten im ganzen Land vor Dingen, die nur in ihrer Phantasie existierten. Die Menschen flüchteten blind in alle Richtungen, zu Fuß und in allen möglichen Fahrzeugen. Die Szene in Newark, wie sie mir später beschrieben wurde, war ein vollständiges Chaos."
Die deutsche Produktion zielt weder auf ein dokumentarisches Remake ab noch auf eine Wiederholung der spektakulären Wirkung der US-Sendung. Sie versucht u.a. die möglichen medialen Ursachen dieser Wirkung zu verdeutlichen.
Herbert George Wells, geboren 1866 in Bromley (Kent), gestorben 1946; 1933-1936 Präsident des Internationalen PEN-Clubs. Mit "Die Zeitmaschine" (1895), "Der Krieg der Welten" (1898; Hörspielfassung von O. Welles), "Die ersten Menschen im Mond" (1901) und weiteren Wissenschaftsfantasien beeinflusste Wells die Entwicklung der Sciencefiction
Mitwirkende: Eva Garg, Jürgen Thormann, Dieter Thoma, Christian Brückner, Gert Haucke, Robert Seibert, Lothar Dombrowski.
Regie: Klaus Schöning
WDR 1977 / Länge: 62'05 / Übernahme

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Sonntag, 08.07.2001, 17.05-18.30 Uhr
Science-fiction II
Fahrenheit 451
Hörspiel von Ray Bradbury
Übersetzung: Fritz Güttinger
Bearbeitung: Steffen Birnbaum/Christian Hussel/Wolfganz Zander

Fahrenheit 451 entspricht 232 Grad Celsius, jenem Hitzegrad, bei dem Bücherpapier Feuer fängt und verbrennt.

In einem fiktiven Staat, wo die passive Bevölkerung von Fernsehwänden und im Ohr getragenen Radiomuscheln pausenlos berieselt wird, ist die Feuerwehr nicht mehr mit Wasser, sondern mit Kerosinspritzen ausgerüstet. Damit löschen die Feuerwehrleute allerdings keine Brände - sie legen welche, um Bücher zu vernichten. Denn solange es in irgendeinem Winkel dieses Landes noch ein Buch gibt, solange noch irgendwo ein Mensch lebt, der sich in die Ideen von Voltaire, Dante oder Lessing versenkt, ist das fade Glück der Gedankenlosigkeit gefährdet.
Auch der Feuerwehrmann Montag hat viele Jahre mitgeholfen, elektronisch aufgespürte Buchbesitzer zusammen mit ihren versteckten Schätzen und ihren Häusern auszulöschen. Als er aber eines Tages Clarisse begegnet, stellt sich plötzlich nicht mehr nur die Frage nach dem Sinn seiner Arbeit: Der früher so getreue Feuerwehrmann wird selbst zu einer Bedrohung für die Verfechter einer totalitären Unterhaltungswelt.
Ray Douglas Bradbury, amerik. Schriftsteller, geb. 1920; bekannt durch Science-fictionromane und fantastische Erzählungen, in denen es ihm um Schlüsselfragen der menschlichen Existenz und der amerikanischen Geschichte und Gegenwart geht ("Fahrenheit 451", 1953; 1966 von F. Truffaut verfilmt); schreibt Gedichte, Dramen, Filmskripte.
Mitwirkende: Heinrich Giskes, Vadim Glowna, Susanne Bard, Rolf Hoppe, Conny Wolter, Hilmar Eichhorn, Marylu Poolman u.v.a.
Regie: Holger Rink
MDR 1994 / Länge: 60' / Übernahme

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Sonntag, 15.07.2001, 17.05-19.00 Uhr
science-fiction III
Demolition
Nach dem Roman "The demolished man" von Alfred Bester
Bearbeitung: Ulrich Gerhardt, Klaus Krüger, Hans-Ulrich Minke,
Friedrich Scholz und Ursula Starck
Das besondere an diesem Hörspiel ist u.a. das Aufnahmeverfahren in kopfbezogener Stereophonie, die allgemein unter dem Namen Kunstkopf-Technik bekannt wurde.
Anfang der 70er Jahre machte eine neue Aufnahmetechnik im Radio von sich reden, die inzwischen fast wieder in Vergessenheit geraten ist: die Kunstkopf-Stereophonie. Als herausragendes Demonstrationsprojekt wurde 1973 in den damaligen RIAS-Studios ein Science-Fiction-Krimi nach dem Roman "The demolished man" des bekannten amerikanischen Autors Alfred Bester produziert. Ziel war es, für ein Hörspiel sämtliche Wirkungsmöglichkeiten der neuen Aufnahmetechnik unter Einbeziehung von Mono-, Stereo- und Quadrophonie-Technik, optimal zur Geltung zu bringen.
In dem Krimi geht es um einen Kampf auf Leben und Tod, den sich die beiden letzten verbliebenen universalen Wirtschafts-Imperien des Sonnensystems - personifiziert durch die Großkonzern-Inhaber - liefern. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Gilde der Gedankenleser, die eine beherrschende Kontroll-Position innehat.
Die Redaktion "TV Hören und Sehen" verlieh dem Realisationsteam des Hörspiels "Demolition" für die erfolgreiche Anwendung der Kunstkopf-Stereophonie im Hörfunk das GOLDENE MIKROPHON 1973. Die Produktion gehört inzwischen zum festen Bestand moderner Hörspielklassiker.
Mitwirkende: Hans-Peter Hallwachs, Gert Günter Hoffmann, Arnold Marquis, Susanne Tremper, Ingrid van Bergen, Dieter Ranspach, Uta Hallant, Eduard Wandrey, Anneliese Römer, Tanja Berg, Nero Brandenburg, Pelz von Felinau.
Musik: Friedrich Scholz und Klaus Dieter Mäurich
Realisation: Ulrich Gerhardt, Klaus Krüger, Hans Ulrich Minke, Friedrich Scholz , Ursula Starck
RIAS/BR/WDR 1973 / Länge: 106'20 / Übernahme / Kunstkopf-Stereophonie

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Sonntag, 22.07.2001, 17.05-18.15 Uhr
Science-fiction IV
Science Fixion
Hörspiel von Peter Jacobi

"Science Fixion" ist eine Fiction, die sich mit der normalen konsumorientierten Süchtigkeit, der üblichen Flucht aus dem bedrückenden Alltag beschäftigt. Also kein Rührstück über Fixer.
Unsere Abhängigkeit von Drogen wie Alkohhol, TV, den übrigen Produkten der Langeweilevertreibs-Industrie ist -satirisch überhöht- Thema meiner Arbeit.
Meine Methode bestand darin, nur jene Tatbestände satirisch zu überhöhen, ins Futur zu versc hieben, die man heute schon, hier in dieser Gesellschaft wahrnehmen, spüren kann: Der zunehmende Sinnentzug in der Arbeitswelt durch Elektrofizierung, der Entzug von echter Aktivität, Vitalität, Emotion in einer immer mehr schematisierten Welt. "Science Fiction" spielt schon heute, nicht erst morgen, wenn wir vielleicht schon gestorben sind.
Mein Hörspiel ist Erich Fromm gewidmet, bei dem es in "Die Revolution der Hoffnung" heißt: "Einer der charakteristischen, pathologischen Züge des Menschen in der heutigen Industriegesellschaft ist sein Passivsein. Er nimmt in sich auf, er will gefüttert werden, aber er bewegt sich nicht, setzt nichts in Gang, er verdaut gewissermaßen seine Nahrung gar nicht. Er erwirbt nicht etwa in produktiver Weise aufs Neue was er ererbt hat, sondern er sammelt es an oder verbraucht es. Er leidet unter einem schweren Systemversagen, wie man es ähnlich wohl nur bei schwer depressiven Menschen findet." (Peter Jacobi)
Peter Jacobi, geboren 1951 in Thüringen. Lebt seit seiner Schulzeit in München und veröffentlichte bereits 1975 sein erstes Theaterstück "Fußballplatz". Zahlreiche Treatments und Hörspiele (u.a. "Herzbedarf und Zubehör", 1983, "Kurtis Kunde", 1995, "Tut, tut, tot", 1996).
Mitwirkende: Henning Venske, Ulrich von Bock, Monika Hansen, Ronald Nitschke, Anja Kruse, Erwin Wirschaz, Marlen Diekhoff, Otto Sander, Ingolf Gorges, Klaus Miedel, Klaus Herm, Michael Derda
Regie: Manfred Marchfelder
RB 1979 / Länge: 64'40 / Wiederholung
 


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Letzte Änderung:
13.10.01

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